Das war Ihnen wichtig!

Thu, 26 Oct 2023 14:48:36 +0000 von Anja Danneberg

Meine Zeilen auf Seite 3 im letzten Gemeindebrief haben Kontroversen ausgelöst. Ich will daher an dieser Stelle noch etwas zu meinen Ausführungen erläutern:

Wichtig war vielen – und das ist gut so –, dass das Verhältnis zwischen katholischer und evangelischer Kirche nicht beschädigt wird. Ich bedauere es sehr, dass meine Formulierungen den Eindruck erwecken konnten, dass ich die katholische Kirche kritisieren oder gar abwerten wollte. Das Gegenteil war meine Absicht. Ich wollte deutlich machen, dass die Themen, die zurzeit in der Öffentlichkeit – oft verkürzend – als Gründe für deren angeblichen „schleichenden Tod“ diskutiert werden, überhaupt nicht der Grund für die Austrittswelle sind, sondern dass die eigentlichen Gründe beide „großen“ Kirchen gleichermaßen betreffen und wir in „einem Boot“ sitzen.

Wichtig war vielen die Volkskirche, die unterschiedlichen Frömmigkeits- und Beteiligungsformen Raum gibt. Sie empfanden meine Ausführungen als eine Absage an dieses Kirchenmodell. Die Absage erteile aber nicht ich, sondern die, die aus der Kirche austreten. Wenn in jedem Jahr ca. 2% der Gemeindeglieder die Kirche verlassen, kann man sich ausrechnen, wie Kirche in 25 Jahren aussehen wird. 

Ist das der „qualvolle, schleichende Tod der Kirche“, von dem in der Öffentlichkeit die Rede war? Meine Antwort war ein klares Nein. Das ist mir wichtig. 

Kirche hat von Jesus Christus die von mir zitierte Verheißung. Diese erweist sich auch in der Lebenswirklichkeit der Gemeinden. Unsere Kirchen werden nach meiner langjährigen Erfahrung mit der Minderheitensituation von Kirche in Ostdeutschland eine Zukunft haben und zwar insbesondere dort, wo es genügend Christen gibt, denen der Glaube an Jesus Christus so wichtig ist, dass sie ihn – natürlich in sehr unterschiedlicher Weise – sichtbar leben und auch formulieren können, was ihnen am Glauben wichtig ist. Menschen dazu einzuladen und sie auf diesem Weg zu unterstützen wird für Kirche in den kommenden Jahren nach meiner festen Überzeugung immer wichtiger werden. Dass sie dabei – ohne Inhalte zurückzustellen – nahe an den Menschen sein und neue Formen ausprobieren muss, ist keine Frage. 

Ich danke allen, die den Austausch mit mir gesucht haben und noch suchen werden. Ich bin gern bereit, meine Überlegungen zur Zukunft unserer Kirche zu diskutieren. Das kann uns nur voranbringen.

Herzliche Grüße

Ihr Pastor Urs Ebenauer
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